Allgemein kann man sagen, dass die Hauptvoraussetzung für den Erfolg der Fair-Isle-Technik die Verwendung des richtigen Garns ist. Für die traditionelle Fair-Isle-Stricktechnik wird Shetland Wolle verwendet. Diese Wolle wird aus dem Vlies der Shetland Schafe gesponnen und hat besondere Merkmale, die zu einem optimalen Ergebnis führen. Das Garn hat zum einen eine hohe Lauflänge bei geringem Gewicht. Durch diese Besonderheit erhält man sehr leichte Strickstücke – so wiegt z.B. ein langärmliger Pullover in Größe M nur etwa 350g. Zum anderen ist die Wolle eher griffig und leicht gekräuselt. Diese Beschaffenheit wiederum erleichtert das Verweben der Spannfäden auf der Rückseite einer Strickarbeit.
Eine weitere Eigenschaft dieser erstaunlichen Wolle, zeigt sich nach dem Waschen des fertigen Strickstück. Man sagt, es „blüht auf“, was nichts anderes bedeutet, als das Unregelmäßigkeiten in der Fadenspannung durch eine handwarme Wäsche komplett verschwinden. Zudem bekommt das Gestrick einen fast filzigen Charakter und die Muster treten noch deutlicher hervor. Genau dieser filzige Charakter erleichtert später auch das “Steeken” (siehe Technik). Auf den Shetland Inseln gibt es zwei namhafte Spinnereien, die beide schon in langer Tradition, seit Ende des 18 Jahrhunderts, Wolle produzieren.
Beide Hersteller haben ein Garn mit allen positiven Eigenschaften im Angebot. Das „Spindrift“ von Jamiesons of Shetland, sowie das „2ply Jumper Weight“ von Jamieson & Smith.