Ein besonderes Highlight: Ausflug zum Edinburgh Yarn Festival
Im März dieses Jahres ging es zum ersten Mal mit meiner „Strick-Freundin“ zum Edinburgh Yarn Festival nach Schottland. Schottland, Heimat der Fair Isle Insel und Ursprungsland wunderbarer Garne und alter Handwerkskunst.
Wir reisten einen Tag vor dem Event an und konnten so zunächst die wunderschöne Stadt besichtigen. Obwohl der erste Tag völlig “wollfrei” war, beeindruckten uns die Sehenswürdigkeiten und der Flair der Stadt. Am Abend des zweiten Tages gab es dann die erste Strick-Veranstaltung, die legendäre “Knight Night”! Dabei traf man sich unter den vielen Gleichgesinnten in der Akva Bar, um gemeinsam zu stricken. Man erhielt hier auch sein Eintrittsbändchen für die nächsten zwei Messetage. Am Tisch der Registrierung wurden wir überschwänglich von vier Frauen des Organisationsteam begrüßt. Sie waren so begeistert von unseren selbst entworfenen Pullovern, dass eine von ihnen sogar Fotos für Instagram davon machte. Völlig überrascht zogen wir dann noch unsere Mützen in Fair Isle Strick-Technik aus den Taschen. Wieder gab es großes Lob und Fotos für Instagram. Ziemlich baff über so viel Bewunderung suchten wir uns zwischen den vielen Strickern einen Platz.
Nach kurzer Zeit kam unsere “Freundin” (@stichmastery) von der Organisation zu uns. Sie hatte eine nette Dame dabei und fragte: “Darf ich euch Hazel Tindall vorstellen?”. Fast wäre ich vom Stuhl gekippt! (Hazel ist die weltschnellste Strickerin und eine bekannte Größe in der Fair Isle Strick Technik. Was für eine Ehre sie nun persönlich zu kennen!)
Wir haben uns nett mit ihr unterhalten und sie begutachtete wohlwollend unsere Arbeiten. Als ich meine Handarbeit wieder aufnahm, sah sie mir für längere Zeit gespannt auf die Finger! “Es ist wirklich erstaunlich, auf wie viele Arten diese Technik funktioniert!”, staunte sie in ihrem klaren Englisch. (Urspünglich wird hierbei mit rechtem und linkem Zeigefinger gestrickt. Obwohl ich auch dies beherrsche, flutscht es bei mir, mit zwei Fingern der linken Hand, einfach schneller!)
Am nächsten Morgen ging es auf die Woll-Messe. Wir lernten sehr ambitionierte Wollhersteller kennen, die auf kleinen Bauernhöfen wunderbare Wolle produzieren. Wir trafen bekannte Größen wie Kate Davies, Ysolda und Stephen West an ihren Ständen. Immer wieder liefen wir Hazel Tindall über den Weg und winkten uns freundlich zu. Sie war auch als Messebesucherin unterwegs. Meinen Pullover, der am Vorabend so viel Bewunderung erhalten hatte, hatte ich nur zum Schlafen ausgezogen ;;-) . Dadurch hatte ich sicherlich mein Wiedererkennungswert erhöht!
Am Nachmittag begann unser Workshop bei Karie Westermann. Als ich meinen Mantel auszog quietschte Karie: “ Ich habe euch auf Instagram gesehen!” Was für eine Begrüßung! Der Kurs “Writing Knitting Patterns for aspiring designers“ dauerte drei Stunden. Wir bekamen wertvolle Tipps und Know-how für das Umsetzen, eines selbst designten Strickstücks in eine verständliche Anleitung.
Fazit des Kurses: eine super lustige Frau und ein toller, intensiver und nachhaltiger Workshop!
Am nächsten Tag schlenderten wir noch einmal über die Messe. Wir ließen alle Eindrücke vom Vortag erneut auf uns wirken, winkten Hazal und entdeckten noch Neues. Aber uns wurde bald klar – wir hatten sehr viel in zu kurzer Zeit erlebt. Wir beschlossen zur Erholung einen Ausflug ans Meer und nach Calton Hill zu machen. Insgesamt war es eine wunderbare Reise!
So viele neue Ideen und Inspirationen warten auf ihre Umsetzung und wollen in den Altag eingebaut werden. Es geht weiter- in kleinen Schritten…